Spielbericht: SG Bremen-Ost – TV Oyten 29:30 (16:15)

SG verliert Derby und Topspiel in letzter Sekunde

Die SG Bremen-Ost hat das Spitzenspiel der Oberliga Nord gegen den TV Oyten denkbar knapp mit 29:30 verloren. In einer bis zur letzten Aktion offenen Partie endete gleichzeitig auch die bis dahin makellose Heimserie. Die voll besetzte BSA Hemelingen bot dafür einen stimmungsvollen Rahmen, in dem beide Mannschaften über 60 Minuten alles investierten.

Offener Schlagabtausch von Beginn an

Oyten erwischte den besseren Start und lag nach drei Minuten mit 0:2 vorne. Erst anschließend fand die SG ins Spiel und glich durch zwei schnelle Treffer wieder aus. Die Anfangsphase blieb temporeich, und beide Teams antworteten nahezu im Wechsel. Zur Mitte der ersten Halbzeit führte Oyten mehrfach mit zwei Toren, Bremen-Ost glich jedoch immer wieder aus: so beim 11:11, 12:12 und 13:13.

Kurz vor der Pause drehte die SG das Spiel erstmals richtig zu ihren Gunsten. Nach dem 15:15 traf Bremen-Ost direkt danach erneut und ging mit einem 16:15 in die Halbzeit. Die Führung war knapp, aber verdient, da die Gastgeber in den letzten Minuten der ersten Hälfte defensiv stabiler standen.

Zweite Halbzeit bleibt eng, Oyten zunächst vorn

Auch nach der Pause blieb die Partie ein Duell auf Augenhöhe. Oyten traf als erstes und übernahm mehrfach die Führung, während die SG auf den Ausgleich drängte. Bis zur 50. Minute lag Oyten immer wieder knapp vorn, meist mit einem Tor. Bremen-Ost hielt dagegen, musste aber erneut einige schwierige Situationen in Unterzahl überstehen.

Der Ausgleich zum 23:23 leitete schließlich die stärkste Phase der SG ein.

SG hat das Spiel in der Hand, verpasst aber die Entscheidung

In den letzten zehn Minuten kippte die Begegnung zugunsten der Gastgeber. Nach einer erfolgreichen Abwehr und guten Angriffslösungen lag die SG mit 24:23 und später 26:25 vorn. Mehrfach bot sich die Chance, auf zwei Tore wegzuziehen. Dreimal scheiterte man jedoch am Oytener Torhüter, der in der Schlussphase entscheidend eingriff und die SG daran hinderte, das Spiel frühzeitig zu entscheiden.

Ein weiterer Knackpunkt war der abgepfiffene Gegenstoß der SG wenige Minuten vor Schluss. Dazu kamen zwei äußerst fragwürdige Situationen, die für viel Unverständnis auf den Rängen sorgten. Beim klar verwandelten 1-gegen-1 von Felix Laube entschieden die Schiedsrichter auf Schritte, obwohl keinerlei Regelverstoß zu erkennen war. Der Treffer hätte der SG in einer entscheidenden Phase wichtige Sicherheit gegeben.

Noch unverständlicher wirkte die Rote Karte gegen Marko Berdar, die in keiner Relation zur Aktion stand und sich wie eine Überreaktion auf lautstarke Proteste der Gäste aus Oyten anfühlte. Diese Entscheidungen waren nicht der ausschlaggebende Grund für die Niederlage, fügten sich jedoch in eine insgesamt unglückliche Linie der Unparteiischen ein und beeinflussten den Spielfluss in der Schlussphase sichtbar.

Dramatisches Finale und Entscheidung in der letzten Sekunde

Nach dem 28:28 und einem weiteren Siebenmeter für Oyten geriet die SG 28:29 in Rückstand. Ein gut ausgespielter Angriff brachte das 29:29. Beide Teams nahmen in der letzten Minute noch einmal eine Auszeit. Oyten gehörte der letzte Angriff und Brüns traf wenige Sekunden vor Schluss zum 29:30.

Bremen-Ost blieb keine Zeit mehr für eine Antwort.

Stimmen zum Spiel

Trainer Luke Pehling ordnete die Partie ein:
„Wir machen bestimmt nicht unser bestes Spiel, aber auch nicht das schlechteste. In den wichtigen Phasen fehlt uns die Konsequenz im Abschluss, um den Sack zuzumachen. Das Spiel hätte in beide Richtungen kippen können. Über ein Unentschieden hätte sich keiner beschweren dürfen. Am Ende ist Oyten ein Tick cleverer und gewinnt deshalb verdient.“

Teammanager Lennart Bergmann betonte den größeren Kontext:
„Durch unseren guten Saisonstart mit sechs Siegen vergessen viele, dass wir als Aufsteiger in die Liga gekommen sind und unser Ziel ist, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Natürlich weckt der Tabellenplatz Erwartungen, aber für unsere Situation ist alles völlig in Ordnung. Wir spielen gegen eine etablierte Oberligamannschaft, die seit Jahren konstant gute Ergebnisse liefert, und können trotz angespannter Kader- und Trainingssituation mithalten. Natürlich hätten wir Oyten schlagen können, wie jeden Gegner, aber in dieser Liga kannst du auch gegen jeden verlieren, wenn nicht alles zusammenpasst. Wir sind am Anfang unserer Entwicklung und trotz der Niederlage zufrieden mit der bisherigen Saison.“

SG Bremen-Ost: Mähr (1), Laube (6), Heilenkötter (2), Berdar, Fietze (2), Diering (5), Reimer, Winter (4), Dörfel, Timmermann (2), Weber (1), Ellmers (4), Rades (2) , Seekamp, Belizaire, Fieritz

Similar Posts